Ein Vorkämpfer der europäischen Integration

Bei unseren festlichen Galas hat schon viel Prominenz die Bühne betreten, aber selbst bei uns ist zum ersten Mal ein ehemaliger EU-Kommissionspräsident zu Gast, um den Europäischen Kulturpreis entgegenzunehmen: Jean-Claude Juncker. Dabei war dieses große Amt nur der Höhepunkt seiner 40-jährigen Karriere. Der 69-jährige Luxemburger, der die Kommission von 2014 bis 2019 leitete, hatte sich schon lange zuvor in herausragender Weise nicht nur um sein Heimatland, sondern vor allem um das gemeinsame Haus Europa verdient gemacht. 

Politik von dem Standpunkt aus zu machen, die Menschen zu mögen, war von jeher sein Credo, und als großer Europäer weiß er nur zu gut, was Europäische Integration bedeutet und wie wichtig es dabei vor allem ist, Menschen immer wieder aufs Neue für Europa zu begeistern. So hebt denn die Auswahljury in ihrer Begründung für die Preisverleihung besonders Junckers Engagement für die europäische Einigung hervor, die „inzwischen unumkehrbar geworden“ sei. Er habe „mit großer Leidenschaft am Bau des Hauses Europa mitgewirkt“. Für Juncker war und ist Europa Herzenssache – wie auch für seine Laudatorin, die luxemburgische Journalistin Viviane Reding. Sie war bis 2018 Mitglied des Europaparlaments und vier Jahre lang selbst Vizepräsidentin der EU-Kommission und zugleich Justizkommissarin.

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