DRESDEN 2018

Frauenkirche

Ein Abend der ganz großen Emotionen

Anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres 2018 wurden erstmalig in Kooperation zwischen der Stiftung Frauenkirche und dem Europäischen Kulturforum e.V. die Europäischen Kulturpreise TAURUS vergeben.

Regierungsoberhaupt wird für Umweltschutz geehrt

Fürst Albert II. von Monaco und die Deutsche Meeresstiftung erhielten den TAURUS für ihr Engagement im Umweltschutz. „Mit diesem Preis würdigte das Europäische Kulturforum das beispielhafte Engagement der beiden Stiftungen für den Natur- und Meeresschutz. Das Regierungsoberhaupt und Frank Schweikert von der Deutschen Meeresstiftung engagieren sich seit vielen Jahren weltweit für die Rettung der Gewässer. Es ist fünf vor zwölf, denn der größte Lebensraum unseres Planten scheint in Gefahr. Überfischung, Klimawandel, Plastikmüll: Den Ozeanen droht Gefahr durch viele Faktoren. Die Menschen dafür zu sensibilisieren und dazu die Notwendigkeit eines effizienten und vor allem von einer großen Mehrheit unterstützten Meeres- und Gewässerschutz zu intensivieren, haben sie sich zu ihrer Aufgabe gemacht und trugen diese Botschaft auch nach Dresden.

Zwei Preise für außergewöhnliche Lebenswerke

Das Lebenswerk der Sängerin Nana Mouskouri wurde an diesem Abend ebenso wie das von Maler Gerhard Richter gewürdigt. Gerhard Richter ist ein Künstler zwischen Ost und West, ein wahrhaft europäischer Künstler“, so Marion Ackermann in ihrer Laudatio in der ausverkauften Frauenkirche. Die Entscheidung Gerhard Richters, sein Archiv auf Dauer in Dresden zu belassen, habe den Ruf Dresdens als Kulturstadt weiter untermauert und zeige seine enge Verbundenheit zu seiner Heimatstadt. „Dieser Preis ist für mich eine große und ganz unerwartete Ehrung, für die ich mich herzlich bedanke“, ließ der weltberühmte Künstler das Publikum wissen.

© Werner Bartsch

Weitere Preise für prominente Künstler

Außerdem geehrt wurden Tenor Piotr Beczala, Schauspieler Daniel Brühl, die Dresdner Musikfestspiele mit ihrem Intendanten Jan Vogler, der gemeinsam mit dem Nachwuchspreisträger, dem Jugendorchester der Europäischen Union, für die Gäste einen Schostakowitsch-Walzer spielte. Für den Gänsehautmoment des von Götz Alsmann moderierten Abend sorgte Peter Maffay, der einen seiner bekanntesten Songs spielte: „Eiszeit“. Geehrt wurde der Musiker für sein soziales Engagement.

Innovationspreis Next Generation geht an Dresdner Unternehmen

Das Dresdner Unternehmen CLOUD&HEAT Technologies GmbH bekam den erstmals vergebenen Förderpreis Next Generation und setzte sich gegen mehrere Bewerber durch. Eine hochkarätig besetzte Jury hatte Ideenreichtum und innovative Geschäftsideen von mehr als einem Dutzend Firmen bewertet. Stifter des Preises sind die Volkswagen Aktiengesellschaft, die Porsche Leipzig GmbH und das Amt für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden.

Idee eines friedlichen und versöhnten Europas

„Mit der Preisverleihung in der Dresdner Frauenkirche haben wir den Fokus darauf gelenkt, was in der heutigen Zeit wichtig ist und wofür man Menschen und Institutionen braucht, die ein Vorbild darstellen: Die Nationen verbindende Idee Europas weiter festigen und die Tradition des Kulturerbes weiter leben und dafür sorgen, dass es in der Neuzeit ankommt“, so Bernhard Reeder, Vorstand des Vereins Europäisches Kulturforum. „Wir sind sehr dankbar, dass unsere Idee eine so große Unterstützung findet.“In der Frauenkirche waren unter anderem Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, sowie der Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Dirk Hilbert, anwesend.

Ein besonderer Tag für Dresden

Vor der Preisverleihung hatte Fürst Albert II. von Monaco das Forschungsschiff der Deutschen Meeresstiftung „Aldebaran“ besucht, das in Dresden vor Anker lag. Auf dem Neumarkt waren hunderte Dresdner und Gäste beim Mitmachprogramm „Dresden singt und musiziert“ dabei, das seit 40 Jahren von den Dresdner Musikfestspielen veranstaltet wird. Bereits der erste Höhepunkt des Abends – pünktlich 20.15 Uhr mit Beginn der Live-Übertragung im MDR – erlebten die Zuschauer und Zuhörer auf dem Neumarkt eine einzigartige Symbiose: Zwei Orchester wurden zusammengeführt, in und vor der Frauenkirche. Vor dem Gotteshaus spielte die Dresdner Elbland Philharmonie Sachsen unter der Leitung von Jörn Hinnerk Andresen, drinnen das Jugendorchester der Europäischen Union unter der Leitung von Vasily Petrenko. Georg Friedrich Händels „Halleluja“ erklang, später konnten alle dem Kreuzchor und Chören der Dresdner Musikfestspiele lauschen.